Kerzen und Duftkerzen O.Magazine

In den Wintermonaten sind Duftkerzen ein echter Wohlfühlgarant. Warum viele Kerzen umweltschädlich sind, worauf man beim Kauf achten sollte und welche Alternativen es gibt, zeigen wir euch in unserem Guide für nachhaltige Duftkerzen.   

Von: Lena Knapp

Das Offensichtlichste zuerst 

Worauf fällt der Blick beim Kerzenkauf als erstes? Ganz klar, auf die Verpackung. In puncto Nachhaltigkeit bei Verpackungen sollte am besten alles vermieden werden, was aus Plastik oder Aluminium besteht. Letzteres findet man vor allem bei Teelichtern, die es auf den ersten Blick fast ausschließlich in Aluminiumformen zu kaufen gibt. Hier ist es ratsam beim Kauf auch mal in den ein oder anderen Bioladen zu schauen oder online zu shoppen. Marken wie Biokema bieten zum Beispiel Teelichtsets in verschiedenen Größen, ohne Aluminiumform und aus nachhaltigem Wachs an.  

Für die nachhaltige Alternative empfehlen wir auf Duftkerzen in Glasverpackungen auszuweichen oder die Kerze direkt als einfachen Stumpen ohne jegliche Verpackung zu kaufen. Das lässt sich sogar mit einem schönen und schnellen DIY verbinden: gebt die Stumpenkerzen einfach in ein hübsches ausgewaschenes Marmeladen- oder Weckglas. So habt ihr eine nachhaltige Dekolösung und einen neuen Verwendungszweck für eure alten Gläser.  

Inhaltsstoffe, über die sich unsere Umwelt nicht freut  

Vor allem in den günstigeren Kerzen, die im Handel zu finden sind, steckt ein Inhaltsstoff, der unserer Umwelt gar nicht guttut: Paraffin. Paraffin wird aus Erdöl oder Braunkohle gewonnen und ist ein fossiler Rohstoff, der nicht auf natürliche Weise nachproduziert werden kann. Das heißt er ist endlich und irgendwann einfach nicht mehr da. Beim Paraffinabbau werden die Ressourcen unserer Erde aufgebraucht und große Mengen an CO2 freigesetzt. Die Klimabilanz von Kerzen mit diesem Inhaltsstoff ist also nicht besonders gut.

Auch beim Abrennen setzen Kerzen auf Paraffinbasis gefährliche Stoffe, wie zum Beispiel Alkane, frei und belasten unsere Raumluft. Solche Stoffe können Allergien auslösen und sogar Asthma fördern. Vor allem Duftkerzen enthalten synthetische Duftstoffe, die ein Auslöser für Migräne sein können.  

Aber Achtung, Kerzen ohne Paraffin sind nicht gleich nachhaltig und fair. Ein weiterer Inhaltsstoff, der beim Kauf vermieden werden sollte, ist Stearin. Stearin ist ein nachwachsender Rohstoff und besteht meistens aus pflanzlichen Ölen. Diese sind jedoch in fast allen Fällen nichts anderes als Palmöl. Und das ist bekanntlich nicht nur als Inhaltsstoff für Kerzen ein Klima-Killer.

Nachhaltige Alternativen 

Kerzen ohne Plastikverpackungen und Aluminium, Kerzen ohne Paraffin und Palmöl, Kerzen ohne synthetische Duftstoffe. Die Liste mit Dingen, die wir beim Kerzenkauf vermeiden sollten, ist also lang. Kein Grund zur Verzweiflung: hier gibt es jetzt einen Guide! Mit den nachhaltigsten Wachssorten, mit Duftkerzen frei von Schadstoffen, bestehend aus den feinsten ätherischen Ölen. Hier sind die schönsten Alternativen zu günstigen 08/15 Kerzen!  

Der Klassiker: Bienenwachskerzen 

Die Alternative zu handelsüblichem Wachs, die uns allen wahrscheinlich als Erstes, und vielleicht auch als Einziges, einfällt. Bienenwachskerzen sind zu 100 % natürlich und nachhaltig, da sie aus den Waben von Honigbienen hergestellt werden. Zudem sind sie für ihre lange Brenndauer und ihren angenehmen Duft bekannt.

Das Unternehmen butterandlamp zeigt wie es geht: hier wird nach dem mittelalterlichen Wachszieherkodex gearbeitet, der vorschreibt ausschließlich reines und hochwertiges Bienenwachs zu nutzen. Die sogenannten Butterlampen werden unter anderem auch als buddhistische Tradition bei religiösen Zeremonien zur Bekräftigung der guten Wünsche angezündet.

Der Veganer unter dem Kerzenwachs 

Für all diejenigen, die nicht nur die Umwelt schonen, sondern auch auf tierische Erzeugnisse verzichten möchten, sind Kerzen aus Sojawachs die Lösung. Dieses besondere Wachs wird aus dem Öl von Sojabohnen gewonnen, ist vegan, biologisch abbaubar und setzt beim Abbrennen keine chemischen Nebenprodukte frei.

Duftkerzen
Juniper & Limonium Duftkerze aus Wachholder & Strandflieder für 24,50 €

Die lettische Kerzenmanufaktur The Munio macht es seit 2008 vor. Inspiriert von den Wiesen und Wäldern Lettlands, stellt The Munio Duftkerzen aus 100 % Sojawachs her. Unser Favorit: Juniper & Limonium, ein Duft aus Wachholder und Strandflieder, gegossen in einer wunderschönen Stumpenkerze, die mit getrockneten Blüten verziert ist. 

Weitere Wachssorten, die ihr nicht übersehen solltet 

Etwas seltener zu finden, aber genauso nachhaltig wie die Alternativen, die bereits vorgestellt wurden, sind Kerzen aus anderen pflanzlichen Wachsen wie Raps- oder Sonnenblumenwachs und Kerzen aus geruchsneutraler Biomasse. Biomasse wird aus Fetten und Ölen hergestellt, die zum Beispiel als Reste in der Nahrungsmittelindustrie anfallen. Hier wird also Recycling auf höchstem Niveau betrieben.  

Mit gutem Beispiel geht hier Looops Kerzen voran: die Kerzen, die in einer Salzburger Manufaktur hergestellt werden, bestehen aus pflanzlichem Wachs. Für eine besonders wohlige Stimmung sorgt die würzig-kräuterige Duftkerze Kamingeflüster, mit Rosmarin, Nelke, Muskatblüte, Lavendel und Bergamotte. Das Highlight: der knisternde Holzdocht, der für ein richtiges Kaminfeeling sorgt.

Duftkerzen
Kamingeflüster ist für 30€ im Looops Onlineshop  erhältlich

Eine weitere Kerze aus pflanzlichem Wachs, die wir unbedingt empfehlen wollen, ist die handabgefüllte Naturwachskerze Weihrauch von Susanne Kaufmann. Durch den wohltuenden Weihrauchduft, der bereits in der Antike für seine beruhigende und reinigende Wirkung bekannt war, lässt es sich bei Kerzenlicht nur noch mehr entspannen.

Naturwachskerze
Die Naturwachskerze Weihrauch ist im Susanne Kaufmann Onlineshop erhältlich

Nicht wegwerfen, sondern selber kreativ werden 

Habt ihr noch alte, nicht nachhaltige, schon fast abgebrannte Kerzen zu Hause und wollt sie jetzt am liebsten direkt loswerden? Um der Nachhaltigkeit ganz treu zu bleiben, ist das Wegwerfen von Dingen, die wir bereits besitzen, die letzte Option. Aus alten Kerzenwachsresten lassen sich wunderbar eigene Kerzen selbst gestalten. Dafür müssen die Wachsreste einfach in einem Wasserbad geschmolzen werden. Hier lohnt es sich mutig zu sein und verschiedene Wachsfarben miteinander zu mischen, um somit einzigartige Farbkombinationen entstehen zu lassen. Das geschmolzene Wachs muss nur noch in einen schönen Behälter eurer Wahl, wie zum Beispiel ein Weckglas,  gegeben werden und abkühlen. Kurz bevor das Wachs komplett erhärtet, solltet ihr noch einen Docht, den es zum Beispiel hier online zu kaufen gibt hineinstecken und fertig ist die ganz persönliche DIY-Kerze.  

Fotos: PR, Shutterstock

Auch das duftet wunderbar: Luxuriöse Naturparfums